Gutenberg

von Hans-Josef Gutenberg ...äh... Altmann

Was ich so auf Märkten mache...

Gutenberg (der eigentlich Henne Gensfleisch von Sorgenloch hieß, und im Hause Gutenberg wohnte)
* 1400 (einfach so festgelegt, weil’s sich so schön merken lässt) + 3.2.1468
Er war Siegelstecher, Münzpräger, Goldschmied und Spiegelmacher
Die eigentliche große Erfindung (das System des Druckens mit der beweglichen Letter)  geschah, indem er sein Wissen aus den verschiedenen Bereichen verband: Patrize (Papa, Stempel) und Matrize (Mama, Einprägung)eine Vielzahl kleiner Erfindung zu einer großen zusammenfügte.

Dazu entwickelte er 

- Die Sollbruchstelle für die Letterstemper (damit er die 100.000 Letter nicht nachbearbeiten muss)
- Setzkasten (damit er die Letter nicht immer aus einem großen Haufen heraussuchen musste)
- Winkelhaken (um die Letter in der Zeile zu halten) uvarm. Nach 8 Jahren Entwicklungszeit
- Druckerschwärze
- Legierung zur Herstellung der Bleiletter (Blei, Zinn, Antimon)
- Handgießinstrument zum Giessen der Lettern

Die ganze 42zeilige Bibel (B´42) in Blocksatz – mit gleichem Abstand zwischen allen Worten - auf 1282Seiten in Folioformat = 320Blatt; etwa 160 Kälber für das Pergament einer Bibel nötig. Es wurden gedruckt 50 auf Pergament und 150 auf Büttenpapier. Rot und Blau wurde nach dem Druck vom Rubrikator eingefügt (rubriziert).  Danach wurde illuminiert (erleuchtet), d.h. bunt ausgemalt. 
Solch eine Bibel war etwa so viel wie ein Einfamilienhaus wert (Pergament etwa ein freistehendes Haus, Büttenausgabe etwa ein Stadthaus) 

Vorlage war die Vulgata1, eine Taschenausgabe auf Jungfernpergament in einer Handschrift von etwa 1250, aus Paris - etwa so viel wert wie ein Landgut.  Diese wurde in 6 Teile zerschnitten, um mit 6 Setzern gleichzeitig arbeiten zu können.  (von Fust 2x800 Goldgulden geliehen bekommen)

Arbeitszeit für 200 Ausgaben etwa 3 ½ Jahre. Verkauft werden konnte die Bibel aber erst – wenn sie fertig war. (Davon sind noch etwa 50 erhalten, nicht alle aber vollständig)

Gutenberg wollte „drucken wie geschrieben“, daher wollte er nicht alle Buchstaben gleich haben und fertigte dazu 290 Zeichen an. Denn die damaligen Handschriften waren höchste Kunst und der Maßstab – an diesen musste er seine Kunst messen lassen und wollte sie möglichst übertreffen. Die Bibel musste auch von vornherein genau geplant sein: da 6 Setzer an verschiedenen Teilen arbeiteten, musste vorher genau festgelegt werden, was auf welche Seite kommt.

1 Vulgata

 [lateinisch] die, auf Hieronymus zurückgehende, seit dem 8.ÿJahrhundert maßgebliche, seit dem Tridentinum (1546) in der katholischen Kirche die allein verbindliche (»authentische«) lateinische Bibelübersetzung; von Hieronymus im Auftrag Papst Damasus'ÿI. um 383 mit der den griechischen Urtext berücksichtigenden Revision des altlateinischen Textes (Itala) des Neuen Testaments begonnen, um 390 mit der Übersetzung des Alten Testaments (außer den deuterokanonischen Büchern) aus dem Hebräischen fortgesetzt; seit 1907 Erarbeitung einer kritischen Textausgabe. Eine 1969/71 auf Veranlassung Papst PaulsÿVI. an den Urtexten revidierte Neufassung der Psalmen und des Neuen Testaments (Neovulgata) wurde 1979 veröffentlicht.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001

 Gutenberg,

  Johannes, eigentlich J.ÿGensfleisch zur Laden genannt Gutenberg, Buchdrucker, *ÿMainz zwischen 1397 und 1400, ÿebenda 3.ÿ2. 1468; Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern. Sohn des Mainzer Patriziers und »Münzerhausgenossen« Friele Gensfleisch zur Laden (ÿ1419), nach seinem Haus zum Gutenberg genannt. Gutenberg verließ Mainz wohl vor 1430; 1434þ44 in Straßburg nachweisbar als »Nachkonstofeler« beziehungsweise »Zudiener« oder »Zugeselle« der Goldschmiedezunft. Eine geschäftliche Verbindung zum Zweck der Ausnutzung einer geheim gehaltenen Erfindung, geheimer »Afentur und Kunst« (wahrscheinlich eine Vorstufe des Buchdrucks) führte zu einem Prozess mit den Brüdern Dritzehn, den Erben eines Teilhabers. Gutenbergs Aufenthalt zwischen dem 12.ÿ3. 1444 und dem 17.ÿ10. 1448 ist unbekannt (zeitweise Niederlande?); seitdem sicher in Mainz (am 17.ÿ10. 1448 urkundlich bezeugt); ab Anfang 1450 finanzielle Verbindung mit J.ÿFust, der ihm insgesamt 1ÿ550 Gulden zur Verfügung stellte. Gutenberg verpfändete dafür Werkgerät und machte Fust zum Teilhaber. Gutenberg muss wohl um 1450 die Technik der Herstellung völlig gleicher, auswechselbarer Metalltypen (Legierung aus Blei, Zinn, Antimon und Zusatz von Wismut) mithilfe geschnittener Stahlstempel, Kupfermatrizen (ursprünglich aus Blei?) und des Handgießinstrumentes zumindest im Prinzip beherrscht haben.ÿþ Die Frage, welche Werke unter seiner persönlichen Leitung gedruckt wurden, ist nicht mit letzter Sicherheit zu klären. Zu den ältesten Typen im Stil der gotischen Missalschrift (Textura), Donat-Kalender-(DK-)Type, Type der 42-zeiligen Bibel, kleiner und großer Psaltertype, gesellten sich schon 1454/55 zwei wesentlich kleinere »Brotschriften«, die des »31-zeiligen« und des »30-zeiligen Ablassbriefes«. Das technisch und ästhetisch hervorragendste Werk des Mainzer Frühdruckes, die 42-zeilige Bibel (Gutenberg-Bibel, ist wohl das Haupterzeugnis der gutenberg-fustschen Gemeinschaftsdruckerei. Sie war spätestens im Frühsommer 1456 vollendet. Von den etwa 180 Stück sind 48 Exemplare erhalten, 12 davon sind Pergamentdrucke. Wie groß der Anteil P.ÿSchöffers ist, der um 1452 als Mitarbeiter Gutenbergs zum Bibeldruck kam, ist unsicher. Die 30-zeiligen Ablassbriefe stammen wohl ebenfalls aus der gutenberg-fustschen Gemeinschaftsdruckerei, während die 31-zeiligen Ablassbriefe (ältestes Ausgabedatum 22.ÿ10. 1454ÿþ das erste sichere Datum für ein Mainzer Druckwerk überhaupt) und die Kleindrucke der DK-Type (Donate, »Fragment vom Weltgericht«, »Türkenkalender« für 1455ÿþ gedruckt kurz vor Weihnachten 1454ÿþ, »Astronomischer Kalender« u.ÿa.) vielleicht von einem mehr oder minder selbstständig arbeitenden Gesellen Gutenbergs in dessen »Hausdruckerei« hergestellt wurden. Aus heute nicht mehr sicher festzustellenden Gründen kam es zwischen Gutenberg und Fust zum Streit und zur Trennung. Über eine Phase dieses Prozesses und ein Teilurteil berichtet das »Helmaspergersche Notariatsinstrument« vom 6.ÿ11. 1455. Der Ausgang des Streites ist nicht überliefert, anscheinend ist Fust das verpfändete Druckgerät mitsamt einem Teil der Typen zugesprochen worden; jedenfalls nennt das prachtvolle, in Dreifarbendruck hergestellte »Psalterium Moguntinum« vom 14.ÿ8. 1457 in seinemÿþ dem ältestenÿþ Impressum als Drucker nur J.ÿFust und P.ÿSchöffer. 1458 war Gutenberg zahlungsunfähig (er kam wegen Straßburger Zinsschulden in die Acht). Die verbesserte DK-Type hat er anscheinend nach Bamberg verkauft, wo ehemalige Gesellen Gutenbergs (unter Leitung Heinrich Keffers?) 1459/60 die »36-zeilige Bibel« (sicher 1461 vollendet) gedruckt haben. Da sich im Nachlass Gutenbergs noch Druckgeräte und Typen befanden, die Eigentum des Stadtsyndikus Konrad Humery (*ÿum 1405, ÿ1470) waren und die dieser laut Revers vom 26.ÿ2. 1468 nur innerhalb von Mainz verkaufen durfte, spricht vieles dafür, dass Gutenberg mit finanzieller Hilfe des K.ÿHumery um 1459 eine neue Druckerei einrichten konnte, aus der neben kleineren Drucken das 1460 vollendete Mainzer Catholicon hervorging. Am 17.ÿ1. 1465 wurde Gutenberg zum »Hofmann« Erzbischof AdolfsÿII. von Nassau ernannt (mit Privilegien und Zuweisung von Naturalleistungen). Ein zeitgenössisches Bildnis von Gutenberg ist nicht überliefert.

Mainz, dessen Universität den Namen Gutenbergs trägt, ist seit 1900 Sitz des Gutenberg-Museums und seit 1901 der Gutenberg-Gesellschaft, die das Gutenberg-Museum unterstützt und in ihren Veröffentlichungen und im »Gutenberg-Jahrbuch« (seit 1926) die Geschichte des Buchdrucks pflegt.

(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001

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