Die Gleichen

von Torsten Hahn

                               Die Wandersleber Gleiche                                                                                           Die Wachsenburg     

                                                                                                              Die Mühlburg

Name der Drei Gleichen

Jahre 1089 als "Gliche" in den Annalen des Klosters von Reinhardsbrunn erstmals urkundlich erwähnt.+

Ableitung vom Keltischen: "glichen" = Felsen

Dreinschlag-Sage

Entstehung des Namens der Drei-Gleichen, 31. Mai 1230 entzündet ein Blitzeinschlag in der Nacht gleichzeitig alle 3 Burgen. Sie sollen wie lodernde Fackeln weit hinaus ins Land zu sehen gewesen sein.

Burg Gleichen

Im Jahre 1089 wurde die Burg Gleichen als "Gliche" erstmals urkundlich erwähnt. Der deutsche Kaiser Heinrich IV belagerte 4 Monate im Jahr 1088 die Burg Gleichen, die war besetzt vom Markgraf Ekbert II von Meißen. Es ging dabei um Auseinandersetzungen im Reichslehnrecht.

1130 (1113) die Grafen von Tonna werden vom Meinzer Erzbistum mit der Burg Gleichen belehnt und benannten sich in die Grafen von Gleichen um.

Zu Beginn des 13 Jahrhundert unter dem Grafen Lambert vergrößerte sich die Machtenfaltung. Er setzte die Grafen von Gleichen als Stadtvögte von Erfurt und Vögte des Petersklosters ein. Gegen Ende des 13 Jahrhunderts setzte ein wirtschaftlicher Niedergang ein. Das Bürgertum erstarkte und die einträgliche Vogteirechte gingen an die Stadt Erfurt verloren. Die Grafschaft Vieselback kam käuflich an Erfurt und das Eichsfeld an das Erzbistum Main. 

Die Verhältnise Stadt und Grafen entwickelte sich zur politischen Partnerschaft, beide brauchten einander gegen die absoluten Machtbestrebungen der Wettiner.  Die Gleichen Grafen traten als Hauptleute der städtischen Söldner in den Dienst der Stadt. Mitte des 14 Jahrundert wurden geschlossene Territorius, zwischen Ohrdruf und Wandersleben geschlossen. 

1340 starben die Besitzer von Ohrdrufs, die Grafen von Käfernburg, aus. Der Besitz ging 1342  an die Grafen von Gleichen über. Diese verliehen dem Marktflecken um 1348 das Stadtrecht. 

Im 15 Jahrhundert  waren dei Gleichen Grafen meist im Fahrwasser von Erfurt, dies war im sächsischen Bruderkrieg aber das Gegenteil.  Der Graf Siegmund, der Thüringer Teufen, und sein Bruder Adolf hielten zum Herzog Wilhelm, während Erfurt zum Kurfürsten Friedrich stand. Es kam beiderseits zu Verwüstungen im gegnerischem Gebiet. Siegmund beherbergte Spießgesellen des Straßenräubers Apel Vitztums auf der Burg Gleichen. 

Eine schwere Belagerung der Burg Gleichen im Jahre 1449 durch den Kurfürsten im Bunde mit den Erfurtern wurde aber erfolglos abgebrochen. Man einigte sich wieder und Erfurt dürfte die Zeche bezahlen.

Die Grafen von Gleichen residierten auf der Burg bis zum Jahre 1455.

Im Jahr 1550 begann der Bau des Renaissanceschlosses Ehrenstein in Ohrdruf. Dieses ging im Jahre 1583 durch eine Erbschaft, die Grafschaften Spiegelberg und Pyrmont an das Haus Gleichen.  1590 nach weiterem Ausbau des Ohrdrufer Schlosses wurde die gesamte Hofhaltung von Tonna in das Schloß nach Ohrdruf verlegt. 1588 wurde ein Schloßflügel auf der Burg Gleichen gebaut. Der endgültige Umbau zum Schloß ist aus ökonomischen Gründen aufgegeben worden. und im Jahre 1599 wurde die Burg Gleichen als Wohnsitz aufgegeben. 

1631 starb mit dem letzten Grafen Hans Ludwig das Gleichengeschlecht aus.

Die Mühlburg

Die Mühlburg ist die älteste Burganlage des Gleichengebietes. Die Radegundiskapelle stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Im Jahre 704 schenkte der fränkisch-thüringische Herzog HedenII, das Castelle Muhlenberge mit Gütern in Muhlenberge, Arnsteti und Monhora dem irischen Missionar und Bischof Willibrord von Utrecht. Im Jahre 1000 war sie Besitz des Pfalzgrafen von Orlamünde. Im 11 Jahrhunder war sie als Lehen im Besitz des Grafenvon Mühlburg (Meinarde). 

1211 der Graf Meinhard III geleitet als Brautwerber des Thüringischen Landgrafen HermannI, für dessen Sohn Ludwig, die vierjährige Elisabeth von Ungarn zu Wartung. 1242 kam die Burg in den Besitz des Mainzer Erzbischofs, in der Folge als Lehen an verschiedene Adelsgeschlechter vergeben. Im Jahre 1257 erwirbt die Stadt Erfurt die Burg zur Sicherung der "Kupferstraße" und belehnt Leute aus dem Adelsstand als Schloßhauptmannes mit der Burg. 1592 wurde die Burg an Mainz zurückgegeben, danach zum Lehen an die Herzöge von Sachsen-Weimar und ab 1635 an die Herzöge von Altenburg. 1665 wieder in kurmainzer Besitz, beginnt der allmähliche Verfall der Burg.

Der Bergfried stammt aus dem 13. Jahrhundert und der größte Teil der erhaltenen Mauern aus dem 14. Jahrhundert.


Wachsenburg (Wassenburg)

Im Jahre 936 vom Kloster Hersfeld unter dem Abt Meingoth vermutlich als Schutzburg und eines Verwaltungszentrums erbaut. 

Die Vögte der Burg waren die Grafen von Kefernburg.

Zehntenstreif zwischen Mainz und Hersfeld. 1098 erfolgten Ausbesserungsarbeiten an der Burg. 

Zwischen den Feudalmächten Thüringens und Kaiser Heinrich V gab es einen Streit um das Reichslehnrecht. 1119 die kaiserliche Besatzung der Burg wird von den Feudalmächten ausgehungert, es gab Kämpfe zwischen den Staufern und Welften um die Reichsgewalt, sowie Besetzung der Burg.

1204 durch Strumangriff von Philipp von Schwaben eingenommen und 1206 wieder von der Wassenburg vertrieben.

1306 kauften die Grafen von Schwarzburg die Burg, dies war die Blütezeit der Burg. 

Zwischen den Jahren 1342 und 1346 gabe es die Thürigner Grafenkriege.

1366 wurde die Burg von Johann II von Schwarzburg an die Stadt Erfurt verkauft umd Kriegsschulden zu Begleichen. 

1369 im Besitz der Thüringer Landgrafen, mehrfache Verpfändung der Burg, u.a. Um 1441 ging die Burg an den Raubritter Apel von Vitzthum.

1451 Belagerung und Eroberung der Burg durch die Bürger Erfurts

1640 Besitz durch das Herzogtum Gotha da war die Burg bereits stark verfallen.


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